Die Kinesiotapes sind alle gleich zusammengesetzt (aus Baumwolle, Elastan und Acrylkleber), durch die unterschiedlichen Farben bekommen sei jedoch eine besondere Wirkung. Die psychologische Wirkung der Farben ist unbestritten. Die Farben beruhen auf der Farbtherapie, die ihren Ursprung bei den Mayas und Azteken hat. Zwei Beispiele: Blaue Tapes wirken dämpfend und wärmeentziehend, entzündungshemmend und entspannend. Sie werden deshalb bei Muskelverspannungen oder Prellungen eingesetzt. Pinke/rote Tapes regen den Kreislauf an und wirken wärmend und stabilisierend. Sie werden zur Stärkung der Muskulatur, zur Anregung der Selbstheilungskräfte und bei chronischen Beschwerden eingesetzt.
Durch die praktische Anwendung haben sich eine Vielzahl an verschiedenen Taping Techniken entwickelt, deren Unterschiede zur Ursprungsmethode von Dr. Kenzo Kase ebenfalls stark variieren. Das Tape kann je nach gewählter Technik in verschiedene Formen zugeschnitten werden.
Das Tape wird in 3 Abschnitte unterteilt: Basis, Wirkungsteil und Anker. Die Basis des Tapes ist der Beginn jeder Anlagetechnik und wird ohne Zug angelegt. Sie kann sich an einem Ende, an beiden Enden, in der Mitte oder im Verlauf befinden. Der Wirkungsteil läuft über die zu behandelnde Körperstelle und wird je nach Technik und Tape-Form mit mehr oder weniger Zug angelegt. Die Anker (Tape-Ende) werden immer ohne Zug angelegt.
Wie viel Zug soll angewendet werden?
Das Tape wird fast immer mit einem Zug von 10-15% Intensität angelegt. Dies bedeutet, dass das Tape nur leicht gedehnt wird. Denn ein minimales Verschieben der Haut reicht aus, um den Effekt zu erzielen. Da es aber unterschiedliche Arten von Schmerzen zu behandeln gibt, kann die Zugstärke variieren. Bei der maximalen Ausdehnung des Tapes verliert das Material seine Elastizität. Dies wird zum Beispiel zur Stabilisierung eines Fussgelenkes verwendet.
Beispiele von Tape-Techniken:
Anhand dreier Beispiele können Sie das Taping selber üben:
Tennisellbogen: Schmezen an der Aussenseite des Ellbogens. Als Tennisarm bezeichnet man eine Entzündung am Ellbogen. Er tritt häufig nach einseitigen Belastungen auf. Grund hierfür sind monotone, sich wiederholende Tätigkeiten wie bestimmte Sportarten (Tennis), Renovierungs- oder Putzarbeiten, Schneeschaufeln etc. Diese einseitigen Belastungen können die Streckmuskulatur des Unterarms überfordern. Mit der Zeit kommt es zu einer Entzündung des Sehnenansatzes, der die Muskulatur mit dem Ellbogenknochen verbindet. Die Folge sind stechende Schmerzen an der Aussenseite des Ellbogens, die in den Unterarm ausstrahlen. Das Tape kann dabei helfen, die gereizten Sehenansätze und die überbeanspruchte Muskulatur zu entlasten.
Überanstrengtes Daumengelenk: Der Hausfrauendaumen oder SMS-Daumen entsteht häufig durch eine Überlastung des Daumenhandgelenkes. Eine Schwellung der Sehnenscheide kann zu "Enge" im ersten Strecksehnenfach führen und Schmerzen im Daumengelenk verursachen, die bis in den Unterarm ziehen. Diese Schmerzen treten meist bei Belastungen oder beim Abspreizen des Daumens auf. Das Tape kann helfen, die Sehnen und die Daumenbewegungen zu unterstützen.
Knieschmerzen: Bei diffusen, unspezifischen Knieschmerzen, ohne direkte Lokalisation, kann dieses Tape das Knie entlasten. Es fühlt sich stabiler an.
Wann sind Kinesio-Tapes nicht geeignet?