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Mistel-Apotheke AG

Kathrin Knechtle-Huggel
Rütistrasse 7b
8634 Hombrechtikon 
Tel. 055 244 38 18 

Montag - Freitag: 
8.00 - 12.30 Uhr
13.30 - 18.30 Uhr

Samstag: 
8.00 - 16.00 Uhr, durchgehend

Kinesio-Tape Anwendung

Allgemeine Tipps

Allgemeine Anwendung:

  1. Problembereich feststellen: Welcher Bereich soll behandelt werden? Wo schmerzt es? Welche Anlagetechnik ist geeignet?
  2. Form und Farbe des Tapes auswählen: Farbe wählen, Länge abmessen und Tape zuschneiden.
  3. Haut gut vorbereiten: Sie sollte fettfrei, gründlich gereinigt und enthaart sein
  4. Anlage: Das Trägerpapier zunächst nur teilweise, im Bereich der Basis, vorsichtig ablösen, die zu behandelnde Körperregion in die gewünschte Ausgangsstellung bringen, die Basis des Tapes ohne Zug anlegen, den Wirkungsteil mit der gewünschten Zugstärke anlegen, den Anker ohne Zug anlegen.
  5. Klebeschicht aktivieren durch intensives Anreiben
  6. Kontrolle: Am richtigen Ort? Faltenfrei? Bewegungsfreiheit erhalten?

Bedeutung der Farben:

Die Kinesiotapes sind alle gleich zusammengesetzt (aus Baumwolle, Elastan und Acrylkleber), durch die unterschiedlichen Farben bekommen sei jedoch eine besondere Wirkung. Die psychologische Wirkung der Farben ist unbestritten. Die Farben beruhen auf der Farbtherapie, die ihren Ursprung bei den Mayas und Azteken hat. Zwei Beispiele: Blaue Tapes wirken dämpfend und wärmeentziehend, entzündungshemmend und entspannend. Sie werden deshalb bei Muskelverspannungen oder Prellungen eingesetzt. Pinke/rote Tapes regen den Kreislauf an und wirken wärmend und stabilisierend. Sie werden zur Stärkung der Muskulatur, zur Anregung der Selbstheilungskräfte und bei chronischen Beschwerden eingesetzt.

 

Kinesiologie Taping Techniken

Durch die praktische Anwendung haben sich eine Vielzahl an verschiedenen Taping Techniken entwickelt, deren Unterschiede zur Ursprungsmethode von Dr. Kenzo Kase ebenfalls stark variieren. Das Tape kann je nach gewählter Technik in verschiedene Formen zugeschnitten werden.

  • I-Tape: Es handelt sich um ein gerades Stück Tape, das an den Enden abgerundet wird. Es kann in verschiedenen Breiten angelegt werden.
  • Y-/ V-Tape: Das Tape wird in der Mitte längs bis zur benötigen Länge eingeschnitten in Y-Form. Die Enden werden abgerundet
  • X-Tape: Man nimmt ein I-Tape doppelt und schneidet bis auf die letzten 5cm von beiden Seiten längs ein und rundet die Enden ab.

Das Tape wird in 3 Abschnitte unterteilt: Basis, Wirkungsteil und Anker. Die Basis des Tapes ist der Beginn jeder Anlagetechnik und wird ohne Zug angelegt. Sie kann sich an einem Ende, an beiden Enden, in der Mitte oder im Verlauf befinden. Der Wirkungsteil läuft über die zu behandelnde Körperstelle und wird je nach Technik und Tape-Form mit mehr oder weniger Zug angelegt. Die Anker (Tape-Ende) werden immer ohne Zug angelegt.

Wie viel Zug soll angewendet werden?

Das Tape wird fast immer mit einem Zug von 10-15% Intensität angelegt. Dies bedeutet, dass das Tape nur leicht gedehnt wird. Denn ein minimales Verschieben der Haut reicht aus, um den Effekt zu erzielen. Da es aber unterschiedliche Arten von Schmerzen zu behandeln gibt, kann die Zugstärke variieren. Bei der maximalen Ausdehnung des Tapes verliert das Material seine Elastizität. Dies wird zum Beispiel zur Stabilisierung eines Fussgelenkes verwendet.

Beispiele von Tape-Techniken:

  • Lymph- oder Drainagetechnik: Sie wird bei Lymphödemen nach Operationen oder Verletzungen angewendet: die oberste Hautschicht wird leicht angehoben und der Zwischenraum zur unteren Hautschicht vergrössert. So wird der Druck reduziert, die Lymphgefässe werden angeregt und die Flüssigkeit abtransportiert und Schwellungen werden reduziert.
  • Muskel-Technik: Bei Muskelverspannungen wird das Tape vom Ansatz des Muskels zu seinem Ursprung angelegt. Der hierbei erzeugte Reiz sorgt für eine entspannende und schmerzlindernde Wirkung. Soll es zu Erhöhung der Muskelspannung kommen, z.B. bei Muskelschwäche, wird das Tape vom Ursprung zum Ansatz des Muskels angelegt. Bei dieser Methode verläuft die Zugrichtung des Tapes in die Gegenrichtung der Muskelfunktion.
  • Ligament-Technik: Sie kommt bei Verletzungen und Überlastungen von Sehnen und Bändern zum Einsatz. Hier geht es darum bei Gelenkproblemen sowie schmerzhaften Bewegungseinschränkungen überlastete Strukturen zu unterstützen und gegebenenfalls zu entlasten. Der Vorteil ist, dass eine Bewegung vollkommen unterstützt, die Bewegungsfreiheit jedoch nicht eingeschränkt wird.
  • Stern-Tape: Bei dieser Technik werden 4 Tape-Streifen mit starkem Zug sternförmig übereinander angelegt. Dadurch wird das Gewebe zentral entlastet, die Durchblutung wird verbessert und es kommt zu einer Druckverminderung im Gewebe.

 

Schritt für Schritt-Anleitungen

Anhand dreier Beispiele können Sie das Taping selber üben:

Tennisellbogen: Schmezen an der Aussenseite des Ellbogens. Als Tennisarm bezeichnet man eine Entzündung am Ellbogen. Er tritt häufig nach einseitigen Belastungen auf. Grund hierfür sind monotone, sich wiederholende Tätigkeiten wie bestimmte Sportarten (Tennis), Renovierungs- oder Putzarbeiten, Schneeschaufeln etc. Diese einseitigen Belastungen können die Streckmuskulatur des Unterarms überfordern. Mit der Zeit kommt es zu einer Entzündung des Sehnenansatzes, der die Muskulatur mit dem Ellbogenknochen verbindet. Die Folge sind stechende Schmerzen an der Aussenseite des Ellbogens, die in den Unterarm ausstrahlen. Das Tape kann dabei helfen, die gereizten Sehenansätze und die überbeanspruchte Muskulatur zu entlasten.

Überanstrengtes Daumengelenk: Der Hausfrauendaumen oder SMS-Daumen entsteht häufig durch eine Überlastung des Daumenhandgelenkes. Eine Schwellung der Sehnenscheide kann zu "Enge" im ersten Strecksehnenfach führen und Schmerzen im Daumengelenk verursachen, die bis in den Unterarm ziehen. Diese Schmerzen treten meist bei Belastungen oder beim Abspreizen des Daumens auf. Das Tape kann helfen, die Sehnen und die Daumenbewegungen zu unterstützen. 

Knieschmerzen: Bei diffusen, unspezifischen Knieschmerzen, ohne direkte Lokalisation, kann dieses Tape das Knie entlasten. Es fühlt sich stabiler an.

Anwendungseinschränkungen

Wann sind Kinesio-Tapes nicht geeignet?

  • Schwangerschaft: immer mit einer Fachperson abklären
  • Offene Wunde: Tapes sollten nur auf einer intakten, unverletzten Haut angebracht werden.
  • Allergien und Hauterkrankungen: Verträglichkeit mit kleinem Stück zuvor testen
  • Empfindliche, dünnen Haut: höchstens mit sehr wenig Zug anlegen. Vorsicht auch beim Entfernen, am besten das Tape mit Sterillium o.ä. von den Enden her lösen
  • Thrombose (Gefahr)